In unserer regelmäßigen Interviewserie “Meine 18 Punkte” stellen wir bekannten Juristen und ehemaligen Jurastudenten 18 Fragen zu ihrem Studium und wie es danach weiterging.
Unser Gesprächspartner ist diesmal Dr. Thomas Grützner. Er ist Partner in einer großen Wirtschaftskanzlei in München.
1. Name: Dr. Thomas Grützner
2. Alter: 39
3. Studiert von bis: 10/1994 bis 2/2000
4. Studienort: Göttingen
5. Beruf: Partner bei der Kanzlei Baker & McKenzie in München
6. Herr Grützner, bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Jura ist für mich…
…eine immer komplexer werdende Wissenschaft.
7. Was hat Sie dazu bewogen Jura zu studieren?
Dass ich mich mit einem Jurastudium noch nicht auf einen konkreten Beruf festlegen musste. Ich hielt mir viele Wege offen und hatte die Möglichkeit, mich erst später für einen Beruf zu entscheiden.
8. Würden Sie Ihren Studienort wieder wählen?
Ja, in jedem Fall.
9. Was hat Ihnen am Studium am meisten gefallen und was vielleicht nicht?
Je näher ich vor dem Examen stand, desto mehr Verständnis entwickelte ich für die gesamte Materie. Am Studium selbst gefiel mir nicht so gut, dass es doch sehr verschult ist.
10. Welche Vorurteile hatten Sie vor dem Studium über Jura und Juristen?
Keine.
11. Was war Ihr größter Fehler während Ihres Studiums bzw. Ihrer Karriere und was können Sie einem Jurastudenten, der gerade mit dem 1. Semester begonnen hat, raten, anders zu machen?
Ich würde früher mit der Examensvorbereitung beginnen und bewusst Wert auf Networking legen.
12. Es gibt ja auch ein „Leben neben dem Jurastudium“: Was war Ihre wichtigste Erfahrung außerhalb des eigentlichen Studiums?
Dass es wichtig ist seine Freundschaften zu pflegen.
13. Und nun natürlich die Gretchenfrage: Wie hielten Sie es mit dem Rep?
Habe ich gemacht, fand ich gut und würde es wieder so machen. Entscheidend war für mich, dass mir die Repetitoren sympathisch waren und es mir daher Spaß gemacht hat, zuzuhören. Damals gab es allerdings auch noch keine guten Repetitorien, die von der Universität angeboten wurden.
14. Was haben Sie als erstes nach den Staatsexamina getan?
Ich bin nach der mündlichen Prüfung des zweiten Staatsexamens zu meinem Auto gegangen, habe meine Krawatte abgelegt und bin mit einem Lächeln nach Hause gefahren. Das weiß ich noch wie heute.
15. Sie sind jetzt Rechtsanwalt in einer Wirtschaftskanzlei. War das schon immer ihr Traumberuf?
Ich habe während des Referendariats nach und nach gemerkt, welche Berufe für mich nicht in Frage kamen. Der Beruf des Anwalts entsprach mir am meisten. Ganz wichtig für die Auswahl meines heutigen Arbeitgebers war, dass ich mit sehr netten und angenehmen Leuten zusammenarbeite.
16. Wo würden Sie sich heute sehen, wenn Sie nicht Jura studiert hätten?
Ich sah mich für eine Weile – wie so viele – in der Fußballnationalmannschaft, da war ich allerdings der Einzige. Ab ungefähr der 11. Klasse wollte ich dann Jura studieren und habe mich gegen den Wunsch meiner Mutter durchgesetzt, eine Ausbildung zum Bankkaufmann zu machen. Mit einer echten Alternative habe ich mich nie befasst.
17. Sie sind für einen Tag Justizminister. Was würden Sie an der Juristenausbildung ändern?
Ich würde die Ausbildung zum Volljuristen überdenken und mehr praktische Ausbildung in das Studium einfließen lassen.
18. Bitte ergänzen Sie zum Schluss diesen Satz: Jura macht sexy, weil…
Darauf weiß ich keine Antwort, da ich das so zum ersten Mal höre.
Herr Grützner, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Das Interview führte Nicolas Hohn-Hein
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