Neuer Karrierepodcast “Life with Baker” – Reinhören und authentische Einblicke in den Arbeitsalltag einer Großkanzlei gewinnen
Audio – das bedeutet: „ich höre“. Die Audio-Beiträge des neuen Karrierepodcast von Baker McKenzie bieten Einblicke aus erster Hand zu Themen wie Innovation, bAgile, Mobility, Diversity, Aus- und Weiterbildung sowie spannende Aufgaben und Projekte und lassen sich bequem auch von unterwegs hören. Monatlich gibt es ein Interview rund um Nachwuchsthemen mit Gesprächspartnern unserer Kanzlei sowie externen Gästen.
Aus unseren Reihen waren u.a. bereits Vivien Vacha, Associate im Bereich Energy & Infrastructure, und Dr. Tobias Born, Senior Associate im Bereich IT-Recht, dabei. Sie berichten nachfolgend über ihren Arbeitsalltag und Themen, die während ihrer jeweiligen Podcast Episoden zur Sprache kamen.
*Zugunsten der Lesbarkeit haben wir z.T. auf geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. Wir bitten um Verständnis.
Ich hatte mich sehr darüber gefreut, dass mich unsere HR Director Claudia Trillig ansprach, ob ich bei der Premiere unseres neuen Karrierepodcast zu Gast sein wollte, gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Koops, Senior Associate unserer Employment Gruppe in München. Und so waren wir für die Podcast Aufnahme aus allen Himmelsrichtungen zusammengeschaltet – Claudia Trillig aus Frankfurt, Christian Koops München und ich selbst von Berlin aus. In der ersten Episode drehte sich alles rund um den Einstieg in die Kanzlei, die internationalen Möglichkeiten und unseren Berufsalltag.
Seit 2015 arbeite ich als Anwältin. Eingestiegen bei Baker McKenzie in Berlin bin ich im November 2018, nach einem sechsmonatigen “Promotions-Sabbatical”. In der Podcast Folge fragte mich unsere Gastgeberin Claudia Trillig, wie es war, als Quereinsteigerin in die Kanzlei zu kommen. Das Energy & Infrastructure Team kannte ich bereits, weil einige Kollegen des Teams und ich gemeinsam zuvor bei einer anderen Großkanzlei gearbeitet hatten. Mich überzeugte der Ansatz des “New Lawyers”: Anwalt zu sein ist nach meiner Erfahrung viel mehr als im Gesetz nachzulesen und ein Memo zu schreiben. Man ist Rechtsberater und gleichzeitig Transaktionsmanager, Impulsgeber und Diskussionspartner zu Branchentrends, bei globalen Transaktionen mitunter zusammen mit Kollegen in den globalen Büros Vermittler zwischen Kulturen.
Im Karrierepodcast machte ich auch deutlich: Das Energierecht und ich sind eine „alte Liebe“. Schon mein erster Nebenjob im Studium war in einem M&A Energy Team, in dem ich sechs Jahre lang arbeitete. Auch als Anwältin war ich nie in einem anderen Bereich tätig. Das liegt vor allem daran, dass das Energierecht stark den jeweiligen politischen Entwicklungen unterworfen ist und daher „mit der Zeit geht“. Mein erstes Mandat war 2009 ein Atomkraftwerk, dann haben wir Strom- und Gasnetze entflochten und heute (ver-)kaufen wir mit unseren Mandanten mitunter Windparks und Solarparks, deren Bau wir einige Jahre zuvor begleitet haben.
Dieses Transaktionsgeschäft finde ich bis heute großartig. Es ist schnell und fordernd, die Team sind breit aufgestellt (neben unserem Team z.B. die Kollegen der Bereiche Finance, Employment, Real Estate, Merger Control, um nur einige zu nennen) und oft international. Die Fragen, mit denen wir uns täglich beschäftigen, sind komplex, wir lernen immer etwas Neues und es ist eine Bestätigung der eigenen Arbeit, wenn am Ende der Kaufvertrag oder das Joint Venture Agreement unterschrieben wird. Denn so sind wir auch ein Teil der „Energiewende“. Und wenn ich morgens auf meinem Weg ins Büro „unsere“ Transaktion als Meldung im Wirtschaftsteil einer großen Tageszeitung entdecke, ist das einfach schön. Daneben beschäftige ich mich mit regulierungsrechtlichen Fragen, zum Beispiel im Bereich Elektromobilität oder wenn es darum geht, für stromintensive Unternehmen die Befreiung von Stromnebenkosten zu erwirken. Oft hängen daran viele Millionen Euro und mitunter die Entscheidung, ob ein Standort in Deutschland bleibt oder ins Ausland verlagert wird. Bei diesen Mandaten muss ich mich oft auf mein Judiz und meine Erfahrung verlassen, denn meist arbeiten wir mit neuen und/oder mitunter wenig detaillieren Gesetzen, zu denen es noch keine oder wenig Kommentarliteratur und Rechtsprechung gibt. Gerade in solchen Fällen ist aber vor allem auch ein kompetentes Team unersetzlich, um gemeinsam zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.
Manchmal passieren auch ganz unerwartet Dinge: Ich habe mich unter anderem für den Weg in eine Wirtschaftskanzlei entschieden, weil ich nach meinen Stationen bei Gericht im Referendariat schnell merkte, dass ich beruflich keine Prozesse führen wollte. Dann rief ein Mandant mit einem Energy Litigation Mandat an, das just aus der EU-Verordnung entspringt, in der auch meine Doktorarbeit wurzelt. Plötzlich saß ich über dem umfangreichen Schriftsatz mit dem Mandanten zusammen, der mir mit vielen Charts die wirtschaftlichen Implikationen erläuterte. Zusammen mit unserem Dispute Resolution Team in Frankfurt erhoben wir Klage. Nun kann ich kaum erwarten, dass wir endlich den Termin für die mündliche Verhandlung mitgeteilt bekommen.
Ein Thema, das unsere Personalverantwortliche Claudia Trillig im Podcast auch zur Sprache brachte, war der sog. “Booster”, ein eigenes Budget für kreative, unternehmerische Ideen, das mit der Seniorität ansteigt und das wir als Associates unkompliziert nutzen können. Der “Booster” ergänzt die weiteren Angebote für Associates und unterstützt dabei, uns zu einer Anwaltspersönlichkeit mit eigenem Geschäft zu entwickeln. Ich veranstaltete z.B. ein Treffen eines Windenergie-Netzwerks in unserem Berliner Büro inkl. Networking mit Catering und hielt einen Vortrag. Das Event machte nicht nur großen Spaß, es sind auch daraus zwei große Mandatsanfragen entstanden.
Daneben bin ich als “Law Clerk Beauftragte” eine der drei Ansprechpartner für unsere Referendare, wissenschaftlichen Mitarbeiter und Praktikanten im Berliner Büro. Wir haben ein offenes Ohr und organisieren gemeinsame Aktivitäten. Das geht derzeit zwar nur virtuell, aber auch hier ist Platz für kreatives Potential. Um mit Kollegen während der Coronakrise weiter über virtuelle Angebote im Austausch zu bleiben, schuf unsere Kanzlei die Initiative “StayConnected”, eine virtuelle Programmreihe bestehend aus E-Learnings, Impulsvorträgen, Q&A Sessions, Networking-Treffen und Fitnessangeboten. Auch für Law Clerks rief unsere Kanzlei spezielle virtuelle Angebote ins Leben. Wöchentlich berichten die “Law Clerk Beauftragten” unserer deutschen Büros und weitere Kollegen zu Themen wie LL.M., Promotion, Auslandsaufenthalte, Secondment, Netzwerken u.v.m. Auch weitere Netzwerkveranstaltungen wie unsere monatliche “Bakery” oder den wöchentlichen
“Coffee in New York” führen wir virtuell fort. Jedem Law Clerk wird dazu vorab eine kleine Aufmerksamkeit z.B. ein Stück Kuchen nach Hause geschickt. Daneben betreue ich als Mentorin einen unserer Mentees im Rahmen unseres Career Mentorship Program (CMP). Mit dem CMP bieten wir Nachwuchsjuristen ein aufeinander abgestimmtes Programm, das sie langfristig in ihrer Ausbildung begleitet und auf drei Säulen basiert: Erstens, einem individuellen Coaching zu Themen rund um die Ausbildung – LL.M., Referendariat, Promotion, etc. (das ist mein Teil), zweitens einer Aus- und Weiterbildung durch unsere Mentorship University mit Hard- und Soft-Skill-Seminaren, Auslandswahlstation und Online Englisch Training und drittens Networking durch viele Veranstaltungen, wie dem Summer Camp an einem unserer internationalen Standorte, unsere Nachwuchsweihnachtsfeier und Teilnahmen an internen Fachfortbildungen. Darüber hinaus begleite ich als “Buddy” zwei First-year Kolleginnen. Ich unterstütze sie seit ihrem Tag eins in unserer Kanzlei, Kontakte zu knüpfen, sich im Arbeitsalltag zu orientieren und gebe ihnen praktische Tipps. In unserer Kanzlei legen wir also Wert darauf, Kollegen auf jedem Karrierelevel gut zu betreuen und gleichermaßen gibt es auf meiner Mid-Level Ebene Programme, die mich bei der Weiterentwicklung unterstützen.
Und schließlich bin ich eine derjenigen, die von den offenen Türen in unserer Kanzlei rege Gebrauch machen. Baker fördert durch Veranstaltungen auf nationaler und EMEA-Ebene das Kennenlernen und den Austausch untereinander. So lernt man schnell Kollegen von vielen unterschiedlichen Standorten kennen und ich nutzte die Gelegenheit, Bürotage vor Ort mit privaten Unternehmungen zu verbinden, zum Beispiel in St. Petersburg und Istanbul. Das schafft eine viel engere Verbindung zu den Büros und ich finde es spannend zu erleben, was sich in anderen europäischen Ländern im Energiesektor bewegt und welche Themen dort im Fokus stehen. Das ist eine weitere Facette, die mich darin bestätigt, dass meine Entscheidung für Baker und für das Energierecht die richtige war.
Zum Abschluss dieser Podcast-Episode – und als roter Faden auch aller folgenden Episoden – stellt Claudia Trillig ihren Gästen zwei Fragen, die jeweils mit einem Wort zu beantworten sind. Erstens, was kommt einem in den Sinn, wenn man an Baker McKenzie denkt. Meine spontane Antwort: Spaß. Worauf ich mich in der nächsten Woche am meisten freue: Büro – vor dem Hintergrund, dass ich eine Weile Urlaub hatte, um meine Doktorarbeit zu Ende zu schreiben und ich es ganz großartig finde, wieder als Anwältin ins Büro zu gehen.
Vivien Vacha ist Associate und Mitglied des Teams Energy & Infrastructure im Berliner Büro von Baker McKenzie. Sie berät in- und ausländische Unternehmen, Banken und Finanzinvestoren bei M&A, Joint Ventures, Projekten und damit verbundenen Finanzierungen sowie bei regulatorischen Fragen im Energie- und Infrastruktursektor.
In der zweiten Episode unseren neuen Karrierepodcasts, in der ich zu Gast sein durfte, ging es rund um die Themen bAgile, unterschiedliche Karrieremodelle, die unsere Kanzlei anbietet, und den eigenen Berufsalltag. In der Gesprächsrunde waren neben mir auch meine Kolleginnen Silke Fritz, Counsel der Praxisgruppe Banking & Finance aus Frankfurt, und Celina Zaim, Associate der Corporate Gruppe in Düsseldorf, mit von der Partie.
Gastgeberin und HR Director unserer Kanzlei Claudia Trillig stieg mit dem Thema bAgile ins Gespräch ein. „bAgile“ ist eine Initiative unserer Kanzlei, die es Kollegen ermöglicht, den Arbeitsort und die Arbeitszeit flexibler zu gestalten, sprich auch ortsungebunden arbeiten zu können. Unsere Kanzlei bietet Zugang zu Arbeitsmitteln wie Datenbanken und stabile Netzwerkumgebung, um Mandanten unabhängig vom Standort zu betreuen. Auf Claudia Trilligs Frage hin, wo wir gerade – am Tag der Podcast-Aufnahme –, arbeiten, lautete meine Antwort: heute im Frankfurter Büro. Heute, da ich meinen Arbeitsort tatsächlich gerne wechsle. Wenn ich bestimmte Unterlagen für meine Arbeit benötige, z.B. bei Mitarbeit an einer Transaktion umfangreiche Ausdrucke von Dokumente im Rahmen einer Due Diligence Prüfung, arbeite ich gern vom Büros aus, an anderen Tage nutze ich auch die Gelegenheit, mich von zu Hause aus mit meinem Laptop mit dem Netzwerk der Kanzlei zu verbinden – also die Möglichkeit, ganz flexibel arbeiten zu können.
Es kam während des Podcast auch das Thema auf, dass ich die Chance gehabt hatte, für eine Zeit lang in einem Unternehmen mitzuerleben, wie dort agil gearbeitet wird. Hintergrund ist, dass ich im Oktober 2018 als Senior Privacy Counsel, Head of Data Protection, EMEA Marketplace bei eBay einstieg, nachdem ich etwas mehr als zweieinhalb Jahre zuvor bei Baker McKenzie als Associate in der Praxisgruppe IT-Recht gearbeitet hatte. Im Februar 2020 kehrte er ich in unsere Kanzlei zurück. Man beobachtet deutlich, dass viele Unternehmen, d.h. auch die zahlreichen Mandanten, mit denen ich täglich in Kontakt bin, bereits seit langem gewohnt sind, agil zu arbeiten, also von zu Hause oder von unterwegs aus.
In unserer Kanzlei gab es auch schon lange vor Beginn von Corona mehrere Chat- und Videokonferenz-Programme und waren daher in Sachen IT-Ausstattung gut auf die neue Situation vorbereitet. So funktioniert es bei uns im Team prima, z.B. Meetings und Schulungen abzuhalten, Dokumente über Zoom zu teilen usw. Das ist gerade in Zeiten, in der der persönliche Kontakt wegfällt, sehr viel wert. Ich denke jedoch nicht, dass der virtuelle Austausch persönliche Treffen vollständig ersetzen kann und freue mich darauf, wenn tatsächliche Meetings mit Kollegen und Mandanten wieder möglich sein werden.
Claudia Trillig sprach auch das Thema Karrierewege an. Was mich betrifft, geht dies auch mit dem Wechsel des Arbeitgebers einher, also von der Kanzlei ins Unternehmen. Ich selbst hielt nicht Ausschau nach einer anderen Tätigkeit, da ich sehr zufrieden in der Kanzlei war – vielmehr kam das Unternehmen auf mich zu. Ausschlaggebend war die Chance, einmal auf „der anderen Seite“ zu arbeiten, verbunden mit einer inhaltlich spannenden Aufgabe, in meinem Schwerpunktgebiet Datenschutzrecht. Schließlich kam dazu, das „heimische Nest“ zu verlassen und nach Berlin zu gehen. Dass es mich 2020 wieder zurück zu Baker zog, hatte vor allem den Grund, dass ich mich inhaltlich wieder breiter aufstellen wollte. Inhouse arbeitete ich ausschließlich im Datenschutzrecht. In der Kanzlei decke ich nun wieder das gesamt Spektrum das IT-Rechts und Datenschutzrechts ab – jedoch weiterhin mit Fokus auf das Datenschutzrecht. Dazu kam, dass es mich wieder zurück nach Frankfurt zog.
Heute kommen mir aus meiner Zeit im Unternehmen vielfältige Erfahrungen zu Gute: Ich konnte dort erleben, unmittelbar in Entscheidungen und Entwicklungen eingebunden zu sein und an diesen mitzuwirken. Dazu kamen Personalverantwortung und die Chance, ein globales Datenschutzteam mitzuleiten. Ich arbeitete mit Kollegen zahlreicher Länder und Bereiche zusammen, z.B. mit Mitarbeitern aus dem Kundenservice, dem IT-Bereich, aus Marketingteams, mit Inhouse-Anwaltskollegen weltweit, genauso wie mit dem CEO bzw. Geschäftsführer eines Konzernunternehmens. So lernte ich, als echter Partner des Business zu arbeiten.
Wie meine Rückkehr in die Kanzlei verlief, wollte Claudia Trillig im Rahmen der Podcast Folge von mir wissen. Ein bisschen ungewohnt war es in den ersten Tagen schon für mich, wieder in meinem alten Büro zu sein – gleichzeitig jedoch unheimlich einfach vom Handling her. Ich kannte die Kollegen gut, die Phase des Kennenlernens entfällt, das Vertrauen ist einfach schon vorhanden. Nach ein paar Wochen der Eingewöhnung in laufende Mandate war es für mich gefühlt so, als sei ich nie weggewesen. Heute wie damals macht mir die Arbeit an spannenden und rechtlich fordernden Mandaten einfach großen Spaß. Im Bereich IT- und Datenschutzrecht habe ich die Möglichkeit, bei vielen aktuellen Entwicklungen auch technischer Natur mit dabei zu sein. Die Beratung findet oft direkt am Produkt statt, z.B. einer App und weiteren Dienstleistungen, die wir aus unserem Alltag meist kennen und anwenden.
Auch in dieser Podcast Episode gab es die beiden Fragen an alle Gesprächspartner, die mit einem Wort zu beantworten waren und die die Folge prima ausklingen ließen: Was mir in den Sinn kommt, wenn ich an Baker McKenzie denke: Team. Worauf ich mich in der nächsten Woche am meisten freue: Wochenende.
Nun bin ich gespannt auf die kommenden Podcast-Folgen, welche Gesprächspartner dann über sich und ihren Karriereweg berichten werden …
Dr. Tobias Born ist Senior Associate der Praxisgruppe IT-Recht bei Baker McKenzie in Frankfurt. Er berät nationale und internationale Mandanten zu sämtlichen Fragen des Rechts der Informationstechnologie, des IT-Outsourcing und des elektronischen Geschäftsverkehrs sowie v.a. zu Fragen im Bereich des Datenschutzrechts.