Wenn das keine Chance ist – zwei Arbeitgeber an einem Tag!
Du hast Dein erstes Staatsexamen bereits abgeschlossen? Dann nutze die Chance, beim Experience Day am 7. April 2016 gleich zwei attraktive Arbeitgeber auf einmal kennenzulernen.
Ernst & Young (EY) und Hogan Lovells laden Dich in ihre Offices in Düsseldorf ein.
Dort erhältst Du einen praxisnahen Einblick in die Arbeit der Unternehmen und erfährst alles über Deine Einstiegsmöglichkeiten.
Dein Tag. Deine Chance.
Du möchtest beim Experience Day 2016 dabei sein? Bis zum 13. März 2016 kannst du dich dafür bewerben. Du bist nur drei Schritte vom Event entfernt:
1. Registriere dich kostenlos auf www.careerloft.de.
2. Schicke deinen aktuellen Lebenslauf und dein Zeugnis an info@careerloft.de.
3. Als Betreff gib bitte „Ich plädiere für EINLADEN“ an.
Neben unseren Events erwarten dich noch viele weitere Vorteile auf careerloft:
• Schönfelder Gesetzessammlung mit Buchstütze und Tasche
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• Büchergutschein von buecher.de
• Und vieles mehr …
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!
Was dich beim Experience Day erwartet, erfährst du hier.
Schlagwortarchiv für: Hogan Lovells
In der regelmäßigen Interviewserie “Meine 18 Punkte” stellen wir bekannten Juristen und ehemaligen Jurastudenten 18 Fragen zu ihrem Studium und wie es danach weiterging.
Unser Gesprächspartner ist diesmal Bundesligaschiedsrichter Tobias Stieler. Der gebürtige Hesse (Obertshausen) gab sein Debut in der höchsten deutschen Spielklasse zum Rückrundenauftakt der vergangenen Saison beim Spiel Hoffenheim gegen Mainz und pfeift seitdem regelmäßig Bundesliga- und DFB-Pokal-Spiele. Was viele aber nicht wissen: Tobias Stieler hat Jura studiert und ist heute nicht nur Schiedsrichter, sondern gleichzeitig auch als Rechtsanwalt im Arbeitsrecht bei Hogan Lovells tätig.
1. Name:
Tobias Stieler
2. Alter:
31
3. Studiert von bis:
2002 bis 2006
4. Studienort:
Frankfurt am Main
5. Beruf:
Rechtsanwalt bei Hogan Lovells in Hamburg
6. Herr Stieler, bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Jura ist für mich…
wie die Milch im Kaffee. Sehr oft sehr gerne, hin und wieder aber auch mal nicht nötig – „Balance“ ist wichtig.
7. Was hat Sie dazu bewogen Jura zu studieren?
Ich schwankte zwischen Medizin und Jura. Leider war ich nicht wirklich gut in Chemie, dafür umso besser in Diskussionen – vorwiegend mit Lehrern- über meine Noten, so dass ich mich letztendlich doch dazu entschloss Jura zu studieren.
8. Würden Sie ihren Studienort wieder wählen?
Ein starkes Nein, wobei es jetzt gegenüber Frankfurt ein wenig unfair ist. Zu „meiner Zeit“ herrschten keine guten Studienbedingungen, alles war veraltet, die Bibliothek sehr ungemütlich und die meisten Dozenten hielten mich eher davon ab, in die Vorlesung zu gehen. Mittlerweile hat Frankfurt einen neuen schönen Campus mit ordentlicher Ausstattung, so dass es mit Sicherheit um ein Vielfaches besser ist als „damals“.
9. Was hat Ihnen am Studium am meisten gefallen und was vielleicht nicht?
Ich war gar kein richtiger Student – eher ein „Heim-Student“, da ich während des Studiums noch zu Hause bei meinen Eltern in der Nähe von Frankfurt wohnte. Weil es mir an der Universität überhaupt nicht gefiel (Räumlichkeiten, Dozenten etc.), war ich meist nur zu den Klausuren anwesend. Die „Vorlesungen“ arbeitete ich dann für mich selber durch. Von daher gesehen kann ich nicht wirklich auf ein erfülltes Studentenleben zurückblicken, was aber natürlich auch der Tatsache geschuldet war, dass ich am Wochenende meist auf irgendwelchen Fußballplätzen in Deutschland unterwegs war.
10. Welche Vorurteile hatten Sie vor dem Studium über Jura und Juristen?
Die „üblichen“ Vorurteile: „trockenes Studium“, „viel auswendig lernen“, „Paragraphenreiter“ etc. Ersteres stimmt indes überhaupt nicht. Ich empfand das Jurastudium immer als sehr lebhaft und lebensnah, weil ja an tatsächlichen oder konstruierten „Fällen“ gelernt wurde. Definitionen sollte man dann doch ab und an auswendig lernen, gleichwohl man bei Jura doch das große Ganze im Blick haben muss. Und ja – leider gibt es sehr viele „Paragraphenreiter“, ich entgegne gerne mit Pragmatismus.
11. Was war Ihr größter Fehler während Ihres Studiums bzw. Ihrer Karriere und was können Sie einem Jurastudenten, der gerade mit dem 1. Semester begonnen hat, raten anders zu machen?
Der Studienort darf nicht in der Nähe des Heimatortes sein. Das war sicherlich mein „größter“ Fehler, wobei ich mich bewusst dafür entschieden habe. Der „zweite“ Fehler war, dass ich nicht die Möglichkeit genutzt habe, für eine gewisse Zeit im Ausland zu studieren.
12. Es gibt ja auch ein „Leben neben dem Jurastudium“: Was war Ihre wichtigste Erfahrung außerhalb des eigentlichen Studiums?
Mir war es wichtig, nicht nur und ausschließlich Juristen als Bekannte/Freunde zu haben, weil man doch dann sehr schnell geneigt ist, nur über Jura zu sprechen. Da half mir mein damaliges „Hobby“ – die Schiedsrichterei – natürlich sehr. Unter der Woche Jura, am Wochenende „Basisarbeit“…
13. Und nun natürlich die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit dem Rep?
Ein starkes Ja! Es geht nicht ohne. Während des Reps habe ich zum ersten Mal Jura richtig verstanden.
14. Was haben Sie als erstes nach den Staatsexamina getan?
Nach dem ersten Staatsexamen (Freischuss) habe ich mich über die Note geärgert und nach einer kurzen „schöpferischen Pause“ es noch einmal „probiert“ – zum Glück mit deutlich besserem Erfolg. Da nach dem zweiten Staatsexamen die Note „passte“, habe ich das natürlich ausgiebig gefeiert…
15. Sie sind jetzt Rechtsanwalt und Bundesligaschiedsrichter. Waren dies schon immer Ihre Traumberufe?
Rechtsanwalt war nicht immer mein Traumberuf, ich lerne ihn aber täglich mehr und mehr zu schätzen. Eigentlich wollte ich eher in den Staatsdienst, nunmehr merke ich aber, dass man als Rechtsanwalt doch ein wenig mehr „gestalten“ und deutlich flexibler sein kann – auch Dank meines Arbeitgebers, der mir ermöglicht, diesen tollen Beruf in Teilzeit ausüben zu können. Dies hat wiederum für meinen „zweiten“ Beruf – Bundesligaschiedsrichter, der in der Tat ein „Traumberuf“ ist und war – einen großen Vorteil, da ich diesen dann ebenso professionell und mit Leidenschaft ausüben kann wie den Job als Rechtsanwalt.
16. Wo würden Sie sich heute sehen, wenn Sie nicht Jura studiert hätten?
Im Krankenhaus – keine Angst, nicht als Patient, sondern als Arzt im Bereich Orthopädie.
17. Sie sind für einen Tag Justizminister. Was würden Sie an der Juristenausbildung ändern?
In Vorlesungen dürften maximal 30 Studenten sitzen und einen Auslandsaufenthalt von mindestens 3 Monaten – natürlich durch das Land/den Staat finanziert – würde ich zur Pflicht machen. Zudem hätte jede Universität eine sehr gut ausgestattete Bibliothek, in der es Spaß macht, zu lernen.
18. Bitte ergänzen Sie zum Schluss diesen Satz: Jura macht sexy, weil…
man auf alles eine Antwort hat. Und wenn dies nicht der Fall ist, lernt man sehr schnell sehr erfolgreich so zu tun als ob…
Herr Stieler, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Das Gespräch führte Jan Winzen.
Anregungen für weitere Gesprächspartner nehmen wir gerne entgegen.