Strafrecht SI – September 2014 – 1. Staatsexamen NRW, Hessen
Vielen Dank für die Zusendung des Gedächtnisprotokolls der gelaufenen Klausur des 1. Staatsexamens in NRW und Hessen im September 2014 im Strafrecht. Ergänzungen und Korrekturanmerkungen sind wie immer gerne gesehen.
Unser Examensreport lebt von Eurer Mithilfe. Deshalb bitten wir Euch, uns Gedächtnisprotokolle Eurer Klausuren zuzuschicken, damit wir sie veröffentlichen können. Nur so können Eure Nachfolger genauso von der Seite profitieren, wie Ihr es getan habt. Unsere Adresse lautet examensreport@juraexamen.info. Weitere nützliche Hinweise findet ihr auch hier.
V hat ein Grundstück und Geldprobleme, er möchte daher das Grundstück seiner Nachbarin R kaufen, die einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb hat, doch diese verkauft nicht. Dies erzählt er seinem Sohn S.
S will seinem Vater helfen und überlegt sich R zu ruinieren, indem er ihr Kühlsystem lahm legt und er glaubt, eine Reparatur würde R finanziell überfordern. Er weiß, dass an einer Stelle die Isolierung des Kühlsystems marode ist und durch ein wenig Kratzen an der Isolierung und einen Eimer Wasser ein Kurzschluss hervorgerufen werden kann. V weiß davon nichts.
An einem Vormittag will S seinen Plan in die Tat umsetzen, weil er weiß, dass R dann meist unterwegs ist. Er geht durch ein Tor auf das sonst umzäunte Grundstück und vergewissert sich, dass ihn keiner sieht. Dann geht er zum maroden Kabel und legt das Kühlsystem lahm. S weiß, dass dann die Türen des Kühllagers automatisch schließen und nur von einem Erwachsenen geöffnet werden können. In diesem Moment befindet sich K im Kühlraum. K ist der kleine Sohn der P, der (lesbischen) Lebensgefährtin der R. Er ist von der Schule weggelaufen um R zu suchen, weil er sie gern hat. S wußte zwar, dass K häufig auf dem Hof ist, aber hatte zu keiner Zeit damit gerechnet, dass K in dem Kühllager sein könnte, weil Schulzeit war. Als R Abends nach Hause kam, war K erfroren.
Die Schule versuchte P zu erreichen, weil K weg war, doch diese hatte ihr Handy vergessen und war arbeiten. Sie erfuhr erst von Ks Verschwinden, als sie ihn aus der Nachmittagsbetreuung abholen wollte. R wußte von dem maroden Kabel, hatte aber aufgrund von Geldproblemen eine Reparatur immer verschoben.
Nach Ks Tod bekommt S Panik, dass er selber bestraft wird und, dass der Verdacht auf seinen Vater fallen könnte, wegen seines Versuchs den Hof zu kaufen. Aus diesem Grund geht S zu A und überredet sie vor der Polizei auszusagen, dass sie an dem Nachmittag R mit K im Dorf gesehen hätte. Er hofft, dass der Verdacht dann auf R fällt, weil diese ihre lesbische Beziehung ohne K führen wollte. A sagt entsprechend vor der Polizei aus.
Anschließend muss A als Zeugin bei Gericht aussagen. Sie wiederholt ihre Aussage, aber noch währenddessen widerruft sie die Aussage und sagt komplett wahrheitsgemäß aus. Es waren noch keine Nachteile für andere entstanden. Dass A vor Gericht aussagen müsste, hatte S zu keiner Zeit gedacht.
S wird verurteilt. Als P davon erfährt, will sie sich an ihm rächen. Sie trinkt sich mit mehreren Flaschen Schnaps „Mut an“, um S dann zu töten. Sie setzt sich mit 3,6%° ins Auto und fährt zu S. Als sie S sieht, zieht sie ein Messer und stürmt auf ihn los. Dabei stolpert sie über einen Stein; geistesgegenwärtig hebt S das Messer auf. P erkennt, dass ihr Plan gescheitert ist und flieht.
Wie haben sich S, A, R und P strafbar gemacht?
Bearbeitervermerk: Nicht zu prüfen waren §§305, 305a, 248c, in Hessen waren wohl noch andere §§ ausgeschlossen.
Irgendwelche Vorschläge?
In Hessen war der Fall anders. Besonderes das Ende und soweit ich weiß war auch nichts ausgeschlossen
https://www.youtube.com/watch?v=eA0bjny3K1Q Tatort- Familienbande
Ich Frage mich, ob jemand auf die Idee kam, den 221 zu Prüfen….
Genau diesen Sachverhalt haben wir aktuell als Strafrecht III Hausarbeit bekommen, hat jemand inzwischen eine komplette Lösungsskizze? 🙂
Genau diesen Sachverhalt haben wir aktuell als Strafrecht III Hausarbeit bekommen, hat jemand inzwischen eine komplette Lösungsskizze? :))