Sachverhalt der Strafrecht Examensklausur – Mai 2011 – 1. Staatsexamen NRW
Vielen Dank an Alexander für die Zusendung eines Gedächtnisprotokolls der Strafrechtsklausur im 1. Staatsexamen im Mai 2011 in NRW.
A ist nach Spekulationsgeschäften finanziell angeschlagen, außerdem ist seine Ehe mit E gescheitert, trotzdem sind sie noch verheiratet. Von seinem Freund F erfährt A, dass der neue Lebensgefährte seiner Frau, der P, viel erfolgreicher und vermögender ist als er selbst. F schlägt A vor, er könne sich doch bei P und E rächen: im Büro des Hauses des P, das dieser gemeinsam mit E bewohnt, bewahre dieser ständig 10.000 € in bar auf. Dieses Büro befände sich im Geschäftsbereich des Hauses im unteren Stockwerk, den Wohn- und Schlafbereich im oberen Stockwerk brauche A gar nicht zu betreten. F wisse dies, da er eine Zeit lang ständig dort ein und aus gegangen sei. A müsse nur in das Gebäude einsteigen, sich das Geld schnappen und verschwinden. A willigt ein. F lässt sich für diese Informationen 40% Beteiligung an der Beute versprechen.
Als A gerade mit einem spontan mitgenommenen Brecheisen beginnt, sich an der Tür zum Geschäftsbereich des Gebäudes zu schaffen zu machen, stellt er fest, dass diese unverschlossen ist. F hatte ausnahmsweise vergessen sie zu verschließen. Davon begeistert, durchquert er den Geschäftsbereich, um in das Büro zu gelangen. Dabei lässt er aus Unachtsamkeit das Brecheisen fallen. Von diesem Geräusch geweckt und um nachzuschauen, was unten vor sich geht, kommt die E die Treppe herunter. In der Dunkelheit übersieht sie das Brecheisen, stolpert darüber und schlägt unglücklich mit dem Kopf auf. Dabei zieht sie sich eine schwere Verletzung auf einem Auge, sowie eine Schädelfraktur zu. A, der die Geräusche aus dem Nebenraum vernimmt, lässt von der Suche nach dem Geld ab, da er glaubt, jetzt entdeckt zu werden, außerdem geht er davon aus, dass die Polizei schon alarmiert sei. Er sieht die E am Boden liegen, kann in der Dunkelheit aber ihre Verletzungen nicht erkennen. Wenig später erscheint P vor Ort. Dieser sieht die verletzte E am Boden liegen, wobei er die schweren Verletzungen zutreffend erkennt und davon ausgeht, dass E ohne Hilfe nicht überleben werde. Da er aber schon länger der Beziehung überdrüssig geworden ist, verlässt er den Tatort.
Später erscheint die Putzfrau des Hauses, die sofort den Notarzt alarmiert. Sie war an diesem Morgen ausnahmsweise früher gekommen. E überlebt, das verletzte Auge kann aber nicht mehr gerettet werden. Bei sofortiger Hilfe hätte ein Sehvermögen von 90% auf diesem Auge wiederhergestellt werden können.
Wie haben sich die Beteiligten nach dem StGB strafbar gemacht? Erforderliche Strafanträge sind gestellt.
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