Erfahrungsbericht Clavisto- Mentorinnenprogramm
Durch Zufall hatte ich auf der Facebook-Seite von juraexamen.info im April diesen Jahres von besagtem Mentorinnen-Programm für Frauen von Clavisto erfahren. Es ging darum, dass man als Jurastudentin oder Referendarin eine Partnerin einer Kanzlei zwei Tage lang bei ihrer Arbeit begleiten durfte und darüber hinaus eine Mentorin für seinen eigenen beruflichen Werdegang zur Seite gestellt bekommt.
Ich war sofort begeistert von der Idee, die Möglichkeit einen tiefen Einblick in führende Wirtschaftskanzleien in Deutschland zu erhalten. Ich bewarb mich bei Weil, Gotshal und Manges LLP in München und Frankfurt und Beiten Burkhardt in München. Meine Auswahl traf ich nach Sympathie und dem Schwerpunkt der Kanzleien und schrieb eine kurze Bewerbung, warum mich gerade dieses Unternehmen interessierte. Nach einigen Wochen erhielt ich die Antwort, dass ich tatsächlich bei beiden Kanzleien angenommen wurde.
Zunächst war ich für zwei Tage bei Weil, Gotshal und Manges LLP in München in den Maximilianhöfen bei Frau Dr. Barbara Jagersberger. Der Schwerpunkt der Kanzlei liegt in Corporate und Litigation. Ich war sehr gespannt, wie der Alltag eines Associates aussieht und vor allem, ob sich meine Klischees von einer Großkanzlei bestätigen würden. Ich wurde positiv überrascht- die Atmosphäre war sehr herzlich, mir wurde direkt das Du angeboten und der Umgang mit den Kollegen war freundschaftlich- was sicherlich auch dem jungen Team geschuldet war. Ich durfte an Telefonkonferenzen teilnehmen, hatte Einblicke in Vertragsverhandlungen und freien Zugang zu allen Unterlagen. Mir wurden einzelne juristische Aufgaben übertragen, so dass ich zu einem Unternehmenskauf sogar selber meinen Beitrag leisten konnte.
Anschließend, da ich schon in München war, besuchte ich zwei Tage Beiten Burkhardt. Ich hatte dort zwei Mentorinnen: Anja Fischer und Katrin Lüdtke, von denen ich nicht minder herzlich aufgenommen wurde. Den ersten Tag durfte ich Frau Fischer bei ihrer Arbeit im Immobilienrecht unterstützen. Bei zwei gemeinsamen Mittagessen konnte ich alle Fragen loswerden, die mir unter den Nägeln brannten: Wie wichtig sind die Noten der Examina oder eine Promotion, wie sieht eine Arbeitswoche aus, war das schon immer ihr Traumberuf, wie lassen sich Familie und Beruf unter einen Hut bringen? Den zweiten Tag lernte ich den Alltag von Frau Lüdtke kennen, die spezialisiert ist auf Öffentliches Recht und Vergaberecht. Insbesondere der baurechtliche Teil hat mir (ich gebe zu: wider Erwarten) sehr viel Spaß gemacht.
Nach diesen vier erlebnisreichen Tagen fuhr ich mit zwei möglichen Referendariatsplätzen für meine Anwalts- und Wahlstation und einigen Erkenntnissen nach Hause: Die Arbeit in einer Großkanzlei umfasst nicht immer eine 60-Stunden-Woche, die Associates haben durchaus auch ein gut funktionierendes Privatleben; die Atmosphäre ist zwar professionell, aber sehr entspannt und freundschaftlich; es gibt sehr gute Gründe dafür, warum nur die Besten in die großen Wirtschaftskanzleien aufgenommen werden; und Boston Legal ist nur eine fiktive Serie, geschrieben von jemandem, der noch nie in einer Großkanzlei gearbeitet hat. Frankfurt steht mir nun noch bevor und ich freue mich schon sehr drauf.
Ich kann nur jedem raten, an einem solchen Programm teilzunehmen, man kann nur Positives daraus ziehen. Vielen Dank nochmal an Clavisto und meine wunderbaren Mentorinnen!
Leider ließt sich der Beitrag stellenweise wie ein Erlebnis- / Schüleaufsatz und weniger wie ein Erfahrungsbericht; Die Autorin fokussiert sich darauf ihre Erwartungen zu schildern und wie “positiv“ sie “überrascht“ war, anstatt ihre Erlebnisse von sich zu abstrahieren und somit einer breiteren Leserbasis zugänglich zu machen.
Gruß Claudia